Historische Belege:
Tottleben ist einer der zahlreichen –leben-Orte in Thüringen. Das Grundwort -leben, niederdeutsch -leve (erscheint auch in einigen Belegen von Tottleben), geht auf germanisch *laiba- zurück, vgl. gotisch laiba „Überbleibsel, Rest“, althochdeutsch leiba, altsächsisch lēva „Rest, Erbe, Nachlass“, altfries. lâva „Hinterlassen-schaft, Erbe, Erbrecht“, altenglisch lâf „Hinterlassenschaft, Erbe“, altnordisch leif „Überrest“, vgl. altdänisch kununglef „Krongut“. Im 1. Teil steht immer ein alter Personenname, hier ein Dōdo, Tōto, Tuoto.
Dessen Bedeutung ist nicht ganz geklärt. Zum einen ist hier an althochdeutsch toto ‚Pate‘, tota ‚Patin‘ zu denken; vielleicht auch an dodân ‚Brustwarze, Zitze‘ (bei Rufnamen dann im Sinne von ‚Säugling‘). Das Ganze bedeutet dann etwa „Besitz, Eigentum, Hinterlassenschaft des Toto“.
- M. Bathe, Die Ortsnamen auf -leben, Manuskript, ca. 600 S., ohne Jahr, ohne Ort [Berlin], S. 115.
- H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 272.
- (780-802) Tuteleibe, Tuteleiba, Tuteleibo, Tutelieba (Codex Eberhardi II, S. 133f., 139)
- 1140 Bertholdus de Tutelebe; Variante: Tuteleyben (Cod. dipl. Sax. reg., 1. Hauptteil, Bd. II, Nr. 144 und Nr. 180; UB. Kloster Paulinzelle 15)
- 1221 (Kopie) in Dodenleve (UB. Eichsfeld I Nr. 213 S. 126)
- 1224 in Toteleiben (UB Deutschordensballei Thüringen, Nr. 27, S. 30)
- 1289 in Toteleiben (UB. Eichsfeld I Nr. 648 S. 397)
- 1298 (Kopie) Totteleben (Bathe, -leben S. 115)
- 1506 Totteleben (Bathe, -leben S. 115)