Historische Belege Venzka:
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
- 1246 (Fälschung Mitte 14. Jh.) in Fenczka (UBV I, Nr. 86)
- 1348 in Venzkouwe (UBV I, Nr. 898)
- 1348 Ventzkow (UBV I, Nr. 899)
- 1419 zu Ventzka (Raab, Regesten I Nr. 208)
- 1454 zu Venzka (Raab, Regesten I Nr. 566)
- 1473 Venczka (Gradl, Zedtwitz, Nr. 200)
- 1476 Ventzkaw, Fentzgowe (Brückner, S. 817)
- 1502 Ventzka (Meyer, S. 206)
- 1730 Venziga (Karte 1730)
- 1770 Venzkau (Karte 1770)
- 1788 Venzka (LIBl 1788, 2. Stück)
Der Name zeigt in den älteren Belegen zum Teil auslautendes -ow/-ouwe. Das dürfte als deutscher Einfluss und Angleichung an mittelhochdeutsch ouwe „Aue“ zu verstehen sein. Die heutige Endung -a ist eine sogenannte Kanzleiform und ist typisch für Thüringen, wie auch die Ortsnamen Gera, Jena, Sömmerda usw. zeigen.
Es ist ein slavischer Ortsname, der eine Ableitung auf -ov- von einem Vornamen, der als *Vęc-k oder *Vęcko angesetzt werden kann, enthält. Das bedeutet so viel wie „Siedlung, Dorf eines Vęck(o)“. In dem Vornamen steckt altslavisch vętię (etwa = wentje) „mehr“, noch zu finden in sorb. wjace, tschech. více, poln. więcej, auch bekannt aus dem slavischen Vornamen Vjačeslav u.a.
Literatur-Angaben:
Literatur
E. Eichler, Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neiße, Bd. 4, Bautzen 1909, S. 47.
T. Hecklau, Die Ortsnamen des Kreises Schleiz in den Grenzen von 1989, Mag.-Arbeit Leipzig 2008, S. 140-142.
H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 60.