Historische Belege:
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
- 1527 Neideck (Ernest. KV, S. 218)
- 1578 Neideck (Matrikel Jena I S. 30)
- 1596 das dorf Neudeck (Burgker UB, Nr. 8)
- um 1600 Neudeck (Burgker UB, Nr. 43)
- 1610 Neudeck (Jüng. Matrikel Leipzig I S. 44)
- 1740 Neudek (Karte 1740)
- 1770 Neudeck (Karte 1770)
- 1819 Neudeck (Postlex. VI, S. 827)
- 1848 Neudeck (Huhn 4,599)
- 1873 Neudeck (Urmeßtischblatt Pörmitz)
- 1870 Neudeck (StaBur 12)
- 2001 Neudeck (TK 50)
Eine umfassende Deutung hat T. Hecklau unternommen. Daraus stammen im Wesentlichen die folgenden Sätze. H. Rosenkranz stellt den Namen zusammen mit Neudeck bei Wüstenwetzdorf, Neudeck bei Tömmelsdorf (beide bei Auma) und Neudeck in Reudnitz bei Greiz zum Ansatz nīdeck ‚die Neid-ecke’. Das passt, weil die älteren Formen noch Neidecklauten und erst später zu Neudeck verändert wurden. Es handelt sich um ein Kompositum: Die feminine Mundartform spricht für mittelhochdeutsch „Ecke, Kante, Winkel’, das schon früh zu eck verändert wurde. Der Erstbeleg legt nhd. Neid < mittelhochdeutsch nīt ‚Groll, Eifersucht, Missgunst, Arg, Neid’ im Bestimmungswort nahe.
Später trat eine Rundung zu neu ein. Dadurch verschob sich die Silbengrenze von Neid-eck zu Neu-deck. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um eine jüngere Ausbausiedlung in Ortsrandlage, was Rosenkranz auch für die anderen o. g. ON nachweist. Es ist eine mittelhochdeutsche Grundform *Nītecke/ *Nīdecke anzusetzen, die ‚mit Neid betrachtete Ausbausiedlung’ bedeutet.
Den Typus der Neudeck-, Niedeck-Namen haben u.a. E. Schröder, Deutsche Namenkunde, 2. Aufl., Göttingen 1944, S. 207, 238 und auch C. Stühler, Die „Gründungsnamen“ der mittelalterlichen Klöster, Burgen und Städte in Hessen, Frankfurt 1988 (zu Niedenstein), behandelt.
Quelle: MDR THÜRINGEN
Literatur-Angaben:
Literatur-Angaben:
T. Hecklau, Die Ortsnamen des Kreises Schleiz in den Grenzen von 1989, Mag.-Arbeit Leipzig 2008, S. 91f.
H. Rosenkranz, Ortsnamen des Bezirkes Gera, Greiz 1982, S. 42.