Historische Belege:
Deutung:
- 1127 Buzelinge (Dob. I Nr. 1209 S. 255)
- 1129 Adelberto de Buzelinge (UB Walkenried I Nr. 2 S. 51)
- 1131 Buzelinge in Thuringia (Müller, Nordhausen S. 127)
- 1148 in Buscelinga (Mainzer UB. II Nr. 107 S. 206)
- 1193 (eher: um 1230) Heinricus de Buzelingen (UB Walkenried I Nr. 38 S. 88)
- 1214 de Buscelinghe (UB Walkenried I Nr. 83 S. 132)
- 1216 Bucelinge (Müller, Nordhausen S. 127)
- 1217-1226 de Bucelinge (UB Walkenried I Nr. 100 S. 147)
- 1223 de Bucelinge (UB Walkenried I Nr. 122 S. 163)
- 1224 de Butzelingen (UB Walkenried I Nr. 128 S. 168)
- 1229 de Buzelinge (UB Walkenried I Nr. 159 S. 191)
- 1229 de Buczelinge (UB Walkenried I Nr. 160 S. 192)
- ca. 1229 de Bucelinge (2mal) (UB Walkenried I Nr. 162 S. 194, Nr. 163 S. 195)
- 1235 de Buzelingen (UB Walkenried I Nr. 211 S. 235)
- 1262 Buzelingen (Dobenecker III Nr. 2984 S. 468)
- 1323 de Butzelingen (UB Walkenried II Nr. 986 S. 229)
- 1506 Buczelingen (Müller, Nordhausen S. 127)
- 1557 Bützlingen (Müller, Nordhausen S. 127)
- 1593 Bützlingen (Müller, Nordhausen S. 127)
- 1833 Pützlingen (König 2,13)
Der Name ist schwierig. Die von A. Werneburg und anderen vorgeschlagene Verbindung mit althochdeutsch puzza „kleineres, stehendes Gewässer“ oder altniederdeutsch püt „Wasserbehälter, Zisterne“ scheitert daran, dass die alten Belege mit B- beginnen und bei dieser Deutung auch das -l- in der Mitte nicht erklärt wird.
K.-H. Müller hat sich ausführlich mit dem Namen beschäftigt. Er lehnt mit Recht die Verbindung mit püt, puzza ab und hält es für möglich, dass im ersten Teil ein Personenname Bozo oder Buozo gestanden hat. Das würde dann so viel wie „Ansiedlung der Leute des Buozo“ bedeuten. Da aber dann das -l- in der Mitte auch bei diesem Vorschlag nicht erklärt würde, favorisiert er einen Vorschlag von K. Meyer, der an eine Verbindung aus Busce-lōh „Buschwald“ mit der Endung ‑ing(en) gedacht hat. Jedoch ist auch dieser Gedanke kaum überzeugend. In Deutschland lassen sich Ortsnamen wie Buschlo(h) kaum nachweisen und selbst, wenn es diese in alter Zeit geben würde, ist es so gut wie ausgeschlossen, dass dort noch eine Endung -ing(en) hinzugetreten wäre.
Man kommt wohl doch nicht an einem Vornamen Bozo oder Buozo vorbei, weil bei Personennamen durchaus mit einer -l-Erweiterung, zumeist als Verkosung, gerechnet werden darf. Man kann daher, wenn auch mit Bedenken, auf eine Grundform Buoz-el-ing- schließen und in dem Namen letztlich eine „Ansiedlung der Leute des Buozel“ vermuten.
Literatur-Angaben:
Literatur
K.-H. Müller, Die Ortsnamen der Kreise Nordhausen und Worbis, Hausarbeit Jena 1954, S. 116-118
H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 250
A. Werneburg, Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln/Wien 1983, S. 61