Historische Belege:
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
Den Ortsnamen hat Ch. Riese ausführlich behandelt. Aus seiner Studie stammen die historischen Belege und weite Passagen der Deutung.
- 1143: Sconouwe (UB Mainz II, 37, 68, Or., Mainz, Georgent. Mönch u. Notar Sigelo)
- 1216: Sconovve (Dob. II, 1668, 305, Or.)
- 1293: Heinricus de Sconowe (UB Paulinzelle, 124, 131, Or., Griesheim)
- 1323: Theodericus de Schonovve residens in Remstet (Hist. Goth., 122, Druck 1713)
- 1349/50: in Schonow (LBFS, I, 37, 12 )
- 1416: Schonowe (Reg. Wang., 159, 179, Or., Ausst. Johannes trugeleiben)
- 1483: Iohannes de Schonaw (UB Paulinzelle, 483, 423, Or., Erfurt)
- vor 1506: Schonaw (Mainzer SubsReg., 1503, 171, Hdschr. W/R)
- 1538: Schönau (Stadtrecht Gotha, 63, 281, Or., Gotha)
- 1544: Schonau (Stadtrecht Gotha, 52, 91, Or., Lochau)
- 1713: Heinricus de Schonow (Hist. Goth., 381, Druck 1713)
- 1756: Scheonau (Postlex., 2. Teil, 335)
- 1873: Schönau (OV Prov. Sachsen, 199)
Auszugehen ist von einer Grundform *Scōn-owe. Daher kann im Bestimmungswort, dem ersten Teil, althochdeutsch scōni „anmutig, ansehnlich, herrlich, schön; Schönheit“, mhd. schoen(e), verwandt auch mit altsächsisch *skauni „schön, anmutig“, vermutet werden.
Im Grundwort, dem zweiten Teil, ist ahd. ouwa „Aue“, mhd. ouwe „Wasser, Strom“ oder auch mittelniederdeutsch ouw(e), ow(e), ou „vom Wasser umflossenes Land; wasserreiches, grasiges, fruchtbares Land, Aue“ zu erkennen.
Letztlich kann man von einem schön gelegenen, feuchten, wasserreichen Stück Land ausgegangen werden. Allerdings muss man auch bedenken, dass die heutige Bedeutung „schön“ zur Zeit der Namengebung nicht unbedingt schon so existierte. A. Bach meint, „schön“ gelte in alten Ortsnamen für weite Sichtbarkeit oder Übersehbarkeit.
Der Zusatz vor dem Walde ist erst spät zur Unterscheidung von etlichen weiteren Orten Schönau hinzugefügt worden.
Literatur-Angaben:
Literatur-Angaben:
E. Förstemann: „Altdeutsches Namenbuch“, Bd. 2: „Orts- und sonstige geographische Namen“, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 761.
Ch. Riese: „Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha“, Hamburg 2010, S. 134f.