„Zunächst ist auf die Vorgängersiedlung des Ortes †Asolveroth [eine Wüstung] hinzuweisen, an deren Stelle das Kloster Georgenthal zunächst auf dem Berg erbaut, bald aber ins Tal verlegt wurde.“
„Das Kloster war dem heiligen Georg geweiht, der hier also namengebend war. Sowohl in der latinisierten Namenform als auch in der deutschen steht der Personenname im Genitiv Singular“. Das bedeutet so viel wie „Kloster des Heiligen Georg“.
Zum Ortsname Georgenthal gibt es ausführliche, historische Belege:
- 1140: abbatia Vallis S. Georgii in Thuringia (Dob. I, 1459, 306, Anm. 1, Mainz)
- 1168: ecclesia sancti Georgii (CDS I, 2; 351, 241, Or., Gotha)
- 1189: Vallis sancti Georgii (Dob. II, 835, 158, Anm. 2, Or., Lateran)
- 1207: in Valle sancti Georgii (UB EF St., 139, 75, Or.)
- 1314: monasterii Vallis sacnti Georii (UB Erfurt, 572, 405, Or.)
- 1370: von Georgental (UB Erfurt II, 652, 472, Or.)
- 1483: vallis sancti Georgii (UB Paulinzelle, 483, 421, Or., Erfurt)
- 1552: Georgenthal (Stadtrecht Gotha, 72, 300, gleichzeit. Abschr.)
Zur Überlieferungsgeschichte und zur Geschichte des Klosters schreibt Ch. Riese, Ortsname Gotha:
Zur Bedeutung des Ortsnamens schreibt er:
Das Kloster wurde vom Berg hinunter verlegt. Das spiegelt sich auch in der Belegfolge wieder. Während es noch 1141 als montis (zu latein. mons „Berg“) genannt wird, erscheint ab 1189 vermehrt vallis (latein. „Tal“).
Ch. Riese schreibt weiter: „Der heutige Ortsname geht damit direkt auf das Kloster zurück, dessen Lage im Grundwort -tal … des Ortsnamens Ausdruck findet. ‘Tal des (Klosters) des (heiligen) Georg’ ist Kern dieser … Namenform. Die Belege 1350, 1361, 1378 Jurgentail, IFrgenthal, Joriental sind durch mundartlichen Einfluss, in dem -g- > -j- palatalisiert wurde, zu erklären“.
Literatur-Angaben:
Literatur-Angabe:
„Zur Geschichte des Bergklosters St. Georgen bei Catterfeld“
E. Hennig/R. Scharff
erschienen 1964/65
S. 307-314
„Ortsnamen Thüringens – Landkreis Gotha“
Christian Riese
Hamburg 2010
S. 82f.