Historische Belege:
Zur Bedeutung des Ortsnamens:
- 995 Vuidermuodi (MGH DD DO II Nr. 177 S. 588)
- 1128 Widermude (Mainzer Urkundenbuch, Bd. I Nr. 551 S. 458)
- 1262 Wedermude (Neue Mitteilungen XIII S. 548)
- 1285 Wedermute (Neue Mitteilungen XIII S. 554)
- 1285 Heinricus de Widermuthe (Ilfelder Regesten Nr. 110 S. 45)
- 1343 Weddermude, Wedderemuth (Apfelstedt, BKD I S. 104)
- 1506 Weddermuth (Werneburg, S. 142)
- 1532 Wiedermiht (Apfelstedt, BKD I S. 104)
Dieser ungewöhnliche Ortsname ist wohl von H. Kaufmann richtig gedeutet worden. Er schreibt u.a.: er stellt ihn zu mittelhochdeutsch widermuote, widermüete „Widerwärtigkeit“, mittelniederdeutsch weddermôt „Widerwärtigkeit; Sache, die Unmut erregt“. Er sieht, wohl mit Recht, eine Ortsnamenparallele in Weddermöhe an der Luhe südl. von Winsen (Luhe) und vergleicht ihn vom ursprünglichen Sinn her mit dem häufigen Övelgönne (= über gegönnt; Missgunst). Einen ähnlichen Sinn haben die Ortsnamen Abgunst, Missgunst, Ungunst, Ärgernis, Verdruss und auch der Ortsname Wedderwillen, Ortsteil von Lage, 1618 im Wedderwillen.
Derartige Ortsnamen beziehen sich nach H. Kaufmann – und Wiedermuth kann hier einbezogen werden – teils auf die Missgunst der Nachbarn, teils sind es umstrittene Landstücke, teils ist es Land, das in schlechter Gunst steht, also schlechtes Land. In jedem Fall ein bemerkenswerter Ortsname.
Literatur-Angaben:
Literatur-Angaben:
H. Kaufmann, Ergänzungsband zu: E. Förstemann: „Personennamen“, München-Hildesheim 1968, S. 397.
H. Kaufmann: „Genetivische Ortsnamen“, Tübingen 1961, S. 142, 190.
A. Werneburg: „Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens“, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 142.
Literatur-Angaben:
Über dieses Thema berichtet MDR THÜRINGEN auch im Programm:
Servicestunde | MDR THÜRINGEN – Das Radio | 07.12.2017 | ab 11:00 Uhr