Steinthaleben im Kyffhäuserkreis
Der Ortsname Steinthaleben hat sich stark verändert. Auszugehen ist von Dalhem oder Dalheim, daraus entsteht die hochdeutsche Form Talheim, auch Talhem.
- (1093) (Fälschung 2. Hälfte 12. Jh.) Dalheim (Mainzer UB I Nr. 385 S. 291)
- 1188 Dalheim (MGH DF I Nr. 978 S. 259)
- 1205 in Dalehen (UB. Walkenried I Nr. 57 S. 104)
- 1209 Thaleheim (UB. Walkenried I Nr. 73 S. 122)
- 1211 in Dalehem (UB. Walkenried I Nr. 76 S. 126)
- 1215 Talheim (UB. Walkenried I Nr. 84 S. 133)
- 1268 de Talem (UB. Eichsfeld I Nr. 453 S. 425)
- 1287 de Talheim (UB. Eichsfeld I Nr. 599 S. 512)
- 1298 von Thaleben [Originalschreibung?] (UB. Eichsfeld I Nr. 715 S. 593)
- 1309 Dalem (Walther, Beiträge S. 291)
- 1506 Talheim (Werneburg, S. 102)
- 1525 Talleyben (Gemeinde Kyffhäuserland)
- 1927 Steinthaleben (Gemeinde Kyffhäuserland)
Die mundartliche Aussprache Talhem, Talem gleicht stark der Aussprache der benachbart liegenden Orte Auleben, Bendeleben, Rottleben, deren Aussprache etwa Aulebm/Aulem, Bendelebm/Bendelem und Rottlebm/Rottlem war. Und so wird in der Schrift, allerdings erst im 16. Jh., -leben entwickelt.
Dieser Wechsel ist auch eingetreten in Holzthaleben bei Bleicherode, 1324 Wasserlosen Talheim, und in Wasserthaleben, 76 Dalaheim (Walther, Beiträge). Der Zusatz Stein- wird erst im 20. Jh. zum Unterschied von Holzthaleben und Wasserthaleben hinzugefügt. Der ursprüngliche Ortsname Dalhem, Talheim enthält zunächst niederdeutsch dal „Tal“ + -hēm „Heim, Siedlung“, später geht er in das hochdeutsche Tal-heim über: „die Siedlung im Tal“.
Literatur-Angaben:
Literatur:
H. Walther: Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 291
A. Werneburg: Die Namen der Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Nachdruck Köln-Wien 1983, S. 102